138 Jahre Luschka + Wagenmann
- Paul Luschka und Julius Wagenmann gründeten 1882 eine Holzhandlung im Mannheimer Hafen
- Mannheim als Endpunkt der damaligen Rheinschifffahrt war das Verkehrs- und Handelszentrum am Oberrhein
Albert Wagenmann, Neffe von Julius Wagenmann, tritt in die Firma ein. Er spricht italienisch, französisch und englisch, reist gerne.
- Mit ihm beginnt der Wandel vom Export nach Holland zum Import von Holz aus fernen Ländern.
Der Holzimport wird zum Schwerpunkt des Geschäfts. Ein Markt wird erschlossen, auf dem Luschka & Wagenmann im süddeutschen Raum eine herausragende Stellung einnehmen wird.
- Die Firma wächst. Ein Büro wird gebaut - an der Spatzenbrücke im Handelshafen. Neue Lagerplätze und zusätzliches Personal werden benötigt.
- Julius Wagenmann holt einen weiteren Neffen in die Firma:
- Ludwig Mackel
- Er wird für Jahrzehnte ein kompetenter Ansprechpartner für die Kunden auf dem Lagerplatz von L&W im Handelshafen.
- Die Nachfahren von Ludwig Mackel (Fam. Grönwoldt) sind noch heute Gesellschafter bei Luschka + Wagenmann.
- Vor einer "Urwaldlichtung" werden wertvolle Hölzer präsentiert. Noch heute sind die polierten Holzklötze aus dem Jahr 1907 sehenswerte Schmuckstücke im Büro von L+W.
- Natürlich präsentiert der leidenschaftliche Sammler Albert Wagenmann auch Kunst- und Gebrauchsgegenstände aus Afrika.
- Am heutigen Standort von L & W im Handelshafen wird ein Sägewerk für Tropenhölzer errichtet.
- Das im Krieg zerstörte Sägewerk wird nach 1945 wieder aufgebaut und bis 1975 betrieben.
- Heute ist der ehemalige Späneturm ein Wegweiser zu L+W.
- Albert Wagenmann ist stolz darauf, Holz aus allen fünf Kontinenten zu führen.
- Die Spezialitäten von L&W werden weit über die Region hinaus vertrieben. Es entwickeln sich Exporte nach der Schweiz, Österreich, Ungarn und Italien.
- Bereits 1915 sind alle Importläger geräumt.
- L&W schlägt sich durch und nutzt die alten Verbindungen in den Schwarzwald und nach Bayern für das inländische Schnittholzgeschäft.
- 1916 stirbt Paul Luschka.
- Der Firmenname Luschka & Wagenmann ist in der Branche ein Begriff und bleibt erhalten.
- Der Firmenname Luschka & Wagenmann ist in der Branche ein Begriff und bleibt erhalten.
- "Onkel Julius" Wagenmann hat sich zurückgezogen und lebt in Schwetzingen.
- Beide waren Jungesellen und hinterlassen keine Nachfolger in der Firma.
- Albert Wagenmann und Ludwig Mackel sind die Gesellschafter des Unternehmens.
- Neuanfang 1918 - Nutzung der früheren Verbindungen.
- Die wachsende Inflation macht den Holzexport nach Holland wieder attraktiv.
- Als Kompensation können wieder Überseehölzer eingeführt werden.
- 1923 besetzen die Franzosen den Mannheimer Hafen.
- Die umfangreichen Holzlager von L & W werden beschlagnahmt und abtransportiert, einschließlich Stapelmaterial und Zaun.
- Der Mannheimer Hafen ist "Ausland". Warenverkehr mit dem Reichsgebiet ist untersagt.
- Ein in Neckarsulm errichteter Ausweichbetrieb hilft nur notdürftig.
- Die Reichsregierung entschädigt - nach vielen Monaten - in völlig entwerteter Währung.
- Geblieben sind Name und Betriebseinrichtungen - und der Wille, das Unternehmen weiterzuführen.
- Es gelingt. Die alten Verbindungen werden belebt. Der Import läuft auf Hochtouren. In Mitteleuropa entwickelt sich eine bedeutende Holzindustrie mit hohem Bedarf. L & W ist ein zuverlässiger Lieferant.
- Das Raritätenkabinett in Mannheim wird zu einem Stelldichein der Furnierindustrie.
- Die Weltwirtschftskrise dezimiert den Kundenkreis, aber auch den Wettbewerb. L & W hält durch.
- Der Sohn von Albert Wagenmann, Rolf Wagenmann, erwirbt Fachkenntnisse im Ausland
- in Le Havre, dem damaligen Mekka der Tropenhölzer
- in Londaon bei einem Holzmakler
- in Afrika sammelt er Erfahrung zur Holzgewinnung in tropischen Wäldern, die er in einem Buch zusammenfasst - mit exzellenten Fotos.
- 1942 sterben Albert Wagenmann und Luwig Mackel.
- Es blebit ihnen erspart, die Zerstörung ihres Lebenswerks in der Bombennacht vom 05./06. September 1943 erleben zu müssen.
- Rolf Wagenmann übernimmt die Leitung der Firma.
- Ihm bleibt es damit erspart, mit seiner Kompanie nach Stalingrad zu müssen.
- 1945 - wieder ein Neuanfang
- Die Akitve Seite der Bilanz:
- Der Firmenname
- Kundenstamm, Fachkenntnis, Verbindungen ins Ausland
- Gebäude und Lagerschuppen in Schutt und Asche
- 20.000 Reichsmark
- Forderungen gegen Feststellungsbehörde und Reich
- Wertlos gewordenen Reichsschatzanleihen
- Beschlagnahmte Auslandsguthaben
- Die Passivseite der Bilanz
- fast kein Kapital
- die Verpflichtung, der verbliebenen Belegschaft und den Heimkehrern Brot und Arbeit zu geben.
- ... und die innere Verpflichtung, die Familienfirma weiterzuführen.
- Die Akitve Seite der Bilanz:
- Holzexport nach England als Kriegsentschädigung
- eine Chance zu einem Neuanfang und zur Beschäftigung des hungrigen Personals
- Der Hafen Mannheim wird zu einem der wichtigsten Umschlagsplätze für den Englandexport
- Der Holzexport nach England entwickelt sich als Gefahr für die Wälder in Süddeutschland.
- Verantwortungsbewussten Unternehmern, unter ihnen die Mannheimer Heinz Schweyer und Rolf Wagenmann, gelingt es, den Export in der Menge zu begrenzen und schließlich ganz zu stoppen.
- 1949 erwirbt L & W eine Minderheitsbeteiligung an der Odenwald Holzfaserplattenwerk GmbH in Amorbach.
- damals ein kleiner Hersteller von Holzfaser-Dämmplatten
- heute ein führender Produzent von Mineralfaser-Akustikplatten mit weltweiten Aktionsradius
- Im Markt bekannt als OWA-Platten
- Für die eher konservativ denkende Holzsparte war dieser unternehmerische Schritt von Rolf Wagenmann ein Sakrileg.
- Für die weitere Entwicklung von L+W wird die Beteiligung an OWA und der Generalvertrieb Südwest von wesentlicher Bedeutung.
- Es beginnt eine lange und erfolgreiche Freundschaft zwischen den Unternehmen und den Familien Rogge und Wagenmann.
- Der Mannheimer Hafen entwickelt sich wieder zum Zentrum für den Holzhandel in Süddeutschland.
- L & W hat den richtigen Standort.
- Rolf Wagenmann engagiert sich.
- Das Engagement, die Vielsprachigkeit und wohl auch seine Art im Umgang mit Kollegen und Konkurrenten führen zu Ehrenämtern
- Präsident des Vereins Deutscher Holzeinfuhrhäuser
- Präsident des internationalen Tropenholzverbandes UCBT
- Vizepräsident der IHK Mannheim
- 1971 stirbt Rolf Wagenmann im Alter von 60 Jahren. Er hinterlässt Frau und drei Kinder.
- Rainer Wagenmann ist bereits seit 1963 im Unternehmen tätig und übernimmt im Alter von 30 Jahren die Führung der Firma.
- Während und nach dem Studium (Volkswirtschaft) Aufenthalte im Ausland, inzwischen eine Familientradition.
- 1977 Zusammenschluss des Geschäfts im Rhein-Neckar-Raum mit einem Wettbewerber zur Firma Terbeck & Wagenmann.
- Der Vertrieb von OWA-Produkten und das überregionale Tropenholzgeschäft bleiben bei L+W.
- Der Zusammenschluss erreicht nicht die gesetzten Ziele. Bereits nach 3 Jahren wird die neue Firma aufgelöst.
- Der Aufbau der starken Position bleibt aber ein unternehmerisches Ziel.
- 1984 gibt Rainer Wagenmann die Geschäftsführung bei L+W ab. Er bleibt größter Gesellschafter.
- Das Unternehmen erhält einen Beirat, in dem wesentliche und strategische Fragen besprochen und entschieden werden.
- Wolfgang Scheuer, seit 1960 bei L+W, wird Geschäftsführer. Er leitet die Firma mit Engagement und Erfolg bis 2004.
- Berta Wagenmann, seit 1975 bei L+W, ist bis 1989 Kollegin in der Geschäftsführung.
- Nach über 40 Jahren erfolgreicher Tätigkeit für L+W geht Wolfgang Scheuer Ende 2004 in den Ruhestand.
- Sein Nachfolger wird Wolfgang Seltenreich, der seit 1997 bei L+W in leitender Position aktiv ist. Die Strategie des Unternehmens bleibt erhalten. Es gelingt, die führende Position in der Metropolregion Rhein-Neckar auszubauen.
- Am 30.06.2007 feiern die Mitarbeiter mit Kunden und Lieferanten 125 Jahre Luschka + Wagenmann.
- Im Jahr 2008 wird die neue Lagerüberdachung in Betrieb genommen. Somit sind fast 15.000 qm überdachte Fläche "unter Dach".
- Im Februar 2011 nimmt die neue Niederlassung in Neu-Isenburg ihren Betrieb auf. MW Trockenbau GmbH & Co. KG ist ein Tochterunternehmen von Metzger Holding GmbH & Co. KG und Luschka + Wagenmann GmbH & Co. KG.
- Am 24.04.2019 eröffneten wir unsere Pforten am neuen Hauptsitz, in der Elsa-Brändström-Straße 5, in Mannheim-Friedrichsfeld.
- Zum 31.12.2020 verlässt Wolfgang Seltenreich das Unternehmen nach langen erfolgreichen Jahren in seinen Ruhestand. Seine Nachfolge treten Jörg Giselbrecht und Felix Ziegler an.